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Die Gemeinde Wentorf teilt mit, dass die seit dem 01.03.2023 bestellte Gleichstellungsbeauftragte Frau Daniela Snijders ihre ehrenamtliche Tätigkeit mit Ablauf des 31.01.2025 niedergelegt hat. Ein aufschlussreicher Tätigkeitsbericht für den Zeitraum März 2023 bis Februar 2024 liegt vor (nachzulesen im Allris Informationssystem: Anlage zur Mitteilungsvorlage – 2024/1.1/033/Hauptausschuss am 18.3.2024). Der Bericht gibt einen kurzen Überblick über die Arbeit der Gleichstellungsbeauftragten und ihre Stellung innerhalb der Gemeindeverwaltung aber auch über die Stellung im Land Schleswig-Holstein. Allerdings zeigte sich eine Fraktion in der Sitzung des Hauptausschusses enttäuscht darüber, dass die Gleichstellungsbeaustragte nicht an den Ausschusssitzungen teilnehme (Protokoll Hauptausschuss 18.03.2025/Ö9).
Zum rechtlichen Hintergrund:
Eine Gleichstellungsbeauftragte ist im Rahmen der Selbstverwaltungsaufgaben in jeder Gemeinde zu bestellen, so regelt es die Gemeindeordnung S-H in § 2 Abs. 3 – auch wenn es manch einem in der Gemeinde nicht gefällt. Die Gleichstellungsbeauftragte ist unabhängig und unterliegt keinerlei Weisungen der Gemeinde. An Sitzungen kann sie teilnehmen, verpflichtet dazu ist sie aber nicht.
Wer hat vor dem 01.03.2023 das Amt wahrgenommen?
Frau Birte Hildebrandt war von 2003 bis 2021 die ebenfalls ehrenamtliche Gleichstellungsbeauftragte. 18 Jahre lang wurden ihre umfangreichen Initiativen und Tätigkeiten der jeweiligen Gemeindevertretung vorgestellt. Bei ihrem Ausscheiden 2021 wurde ihr dafür ein kleiner Blumenstrauß überreicht. Der Reinbeker und das Hamburger Abendblatt berichteten jedoch umfangreich, denn Frau Hildebrandt war 18 Jahre lang äußerst umtriebig in Wentorf für die Gleichstellung unterwegs und hat dabei einiges bewegt. So tat sich die Gemeinde dann auch sehr schwer, eine Nachfolgerin zum 01.01.2022 zu finden, denn es gab trotz größerer Werbungskampagnen keine Bewerbungen. Erst über ein Jahr später konnte Daniela Snijders bestellt werden.
Frau Snijders hat sich bemüht, der Aufgabenstellung gerecht zu werden, ist dabei aber offenbar an Grenzen gestoßen. Für die vergleichsweise geringe Aufwandsentschädigung von monatlich 230€ ist ein Vollzeitengagement wohl auch nicht zu erwarten. Andere zahlen für das Ehrenamt schon deutlich mehr. Auch konnte sich die Gemeinde bisher nicht dazu entschließen, eine hauptamtliche Stelle mit einem festen Jahresgehalt zu schaffen. Ab 15.000 Einwohner wäre die Gemeinde dazu verpflichtet. Sie könnte jedoch aktuell im Rahmen ihrer Selbstverwaltung selbst entscheiden, eine hauptamtliche Stelle einzurichten. Dann bekäme sie bestimmt auch mehr für ihr Geld. Doch die Gemeinde hat sich in den letzten 25 Jahren immer dagegen entschieden. Das Verfahren zur Nachbesetzung der ehrenamtlichen Stelle soll zeitnah durchgeführt werden. Hoffentlich gibt es Interessentinnen.

Sehr schade und ein Verlust für Wentorf, dass Frau Snijders ihr Amt niedergelegt hat. In diesem Sinne Dank an den aus dem Protokoo namentlich bekannten Vertreter aus der CDU, der sich für eine ehrenamtlich vorgesehene Aufgabe dann noch abends die Teilnahme an Ausschuss Sitzungen gewünscht hat.(Ironie off)!
So gilt einmal mehr auch hier für die Politik: man möchte zwar Qualität, nur Kosten darf es nichts und dann doch bitte arbeiten wie in einem Vollzeitjob. In diesem Sinne: viel Glück auf der Suche nach der eierlegenden Wollmilchsau.