Der Wentorfer Kulturwoche e.V. wurde am Samstag, dem 9. November, der Kulturpreis der Stiftung Herzogtum Lauenburg verliehen. Die Veranstalter haben für die Verleihung ein denkwürdiges Datum ausgesucht: Während an anderer Stelle der Mauerfall vor 35 Jahren gefeiert wurden, ließ man in dem ehrwürdigen Medaillongebäude des Stadthauptmannshof-Ensembles die Preisträger hochleben. Mit dem Kulturpreis der Stiftung Herzogtum Lauenburg wurden nach den Grußworten von Klaus Schlie und der Vizepräsidentin Barbara Kliesch sowie musikalischen Beiträgen die Mitglieder des Wentorfer Kulturwoche e.V. ausgezeichnet.
Stiftungspräsident Klaus Schlie und Vizepräsidentin Barbara Kliesch wiesen in ihren Reden besonders auf die lokalen Akteure hin, die eine solch einzigartige Kulturlandschaft im Herzogtum erst möglich machen würden. „Kultur verbindet und wir als Stiftung möchten uns herzlich für Ihr Engagement bedanken!“. Bei neun Einreichungen sei die Entscheidung eine sehr herausfordernde Aufgabe für die Jury gewesen, aber was als lokale Aktionswoche unter dem Titel Wentorfer Kulturwoche im Jahr 2007 mit fast ausnahmslos Wentorfer Künstlerinnen und Künstler begann, habe in insgesamt 17 Veranstaltungsjahren inzwischen überregionale Bedeutung erlangt. Kunst, Musik und Theater, Vorträge, Open-Air-Kino oder das Gartencafé sowie eine Wohnzimmer-Kirche – all dies dient nicht kommerziellen Zwecken, sondern bietet mit großteils kostenlosen Veranstaltungen auch jenen Zugang zu kulturellen Höhepunkten, die sich die Eintrittskarten für Theater oder Konzerte normalerweise nicht leisten können.
In Vertretung für alle Mitwirkenden der Wentorfer Kulturwoche nahmen Sybille Marks und Alexa Binnewies als Vorständinnen des Vereins und „Frauen der ersten Stunde“ neben einem Geldpreis auch eine Bronzerelief-Plastik, deren Vorlage auf den Möllner Künstler Karlheinz Goedtke zurückgeht, sowie eine Urkunde entgegen. Den Ausgezeichneten, die gemeinsam mit weiteren Aktiven und der Bürgermeisterin von Wentorf, Kathrin Schöning, nach Mölln gekommen waren, stand die Freude und der Stolz über diese Ehrung ins Gesicht geschrieben.
Ebenfalls im Zwei-Jahres Rhythmus wird durch die Stiftung Herzogtum Lauenburg auch der Förderpreis für Jugend und Kultur verliehen. „Die drei Nominierungen haben so sehr überzeugt und uns als Jury beeindruckt, dass wir uns nicht entscheiden konnten – daher werden heute alle drei ausgezeichnet!“, so Juryvorsitzende Barbara Kliesch. Ausgezeichnet wurden drei Jugend- und Kinder-Beteiligungsprojekte, in denen junge Menschen darin bestärkt würden, ihre Gefühle, Ängste und Hoffnungen mit ästhetischen Mitteln Gestalt zu geben. Die Projekte würden es möglich machen, in dieser äußert komplex gewordenen Zeit eigene Eindrücke durch die Kunst zu verarbeiten.
Die Preisträger sind: „Forum Junge Kunst“ (Stadt Schwarzenbek), „Malen für Menschen mit Fluchterfahrung“ (Flüchtlingshilfe Geesthacht) sowie „Words meets music“ (Gleis 21 & Stellwerk der Diakonie Herzogtum Lauenburg, Ratzeburg). Für Interessierte sind einige Exponate aus dem Umfeld der drei Preisträger des Jugend-Förderpreises der Stiftung Herzogtum Lauenburg unter dem Titel „Kreativ jetzt – Bilder junger Menschen“ an den Wochenenden 16. und 17. November sowie 23. und 24. November jeweils in der Zeit von 12 bis 15 Uhr im Medaillongebäude, Hauptstraße 150 in Mölln zu sehen. Die Finissage zur Ausstellung findet am 29. November in der Zeit von 17 bis 19 Uhr statt. Der Eintritt ist frei.
Verdiente Auszeichnung und Wertschätzung!