2 Kommentar(e) im Thema “Wentorf bekommt zwei neue Schulen?

  1. Mit Interesse habe ich den Artikel in der Online-Ausgabe von Wentorf im Blick über die Beratung und Beschlüsse des Bürgerausschusses vom 2. Dezember 2024 gelesen. Leider enthält der Artikel einige Missverständnisse und verkürzt dargestellte Informationen, die einer Korrektur bedürfen.
    Zunächst möchte ich betonen, dass die Gemeinschaftsschule Wentorf in den letzten Jahren durchschnittlich 47 Absolventinnen und Absolventen hervorgebracht hat, die die Qualifikation für eine gymnasiale Oberstufe erreichten. Davon wechselte nur ein sehr geringer Teil (1–2 Schülerinnen und Schüler) an die gymnasiale Oberstufe in Wentorf. Die Mehrheit setzte ihre Schullaufbahn in Hamburg, Reinbek, Geesthacht oder Mölln fort. Diese Verteilung hat mehrere Gründe, darunter auch das Fehlen einer eigenen Oberstufe an unserer Schule. Die Behauptung, dass „weniger als 10 Schülerinnen und Schüler nach der 10. Klasse das Gymnasium besuchen“, suggeriert jedoch fälschlicherweise, dass die Gemeinschaftsschule nicht genügend potenzielle Oberstufenschülerinnen und -schüler hervorbringt, um die gesetzlich geforderte Mindestzahl zu erreichen.
    Eine entscheidende Ergänzung, die im Artikel fehlt, ist, dass es für die Genehmigung einer Oberstufe nicht erforderlich ist, die Mindestzahl von 50 Schülerinnen und Schülern ausschließlich aus den eigenen Abschlussjahrgängen zu generieren. Wie in vergleichbaren Fällen üblich, kommen externe Schülerinnen und Schüler hinzu, wenngleich in begrenztem Umfang. Dies ist ein vollkommen normaler und einkalkulierter Aspekt bei der Planung einer Oberstufe.
    Des Weiteren wird im Artikel darauf hingewiesen, dass ich in der Sitzung vom 2. Dezember 2024 davon ausgegangen sei, dass die Genehmigung bereits 2025 erfolgen würde. Diese Darstellung ist falsch. Vielmehr wurde klargestellt, dass die Einführung einer Oberstufe frühestens zum Schuljahr 2026/2027 realistisch ist.
    Auch die Unterschiede zwischen den Schulformen Gymnasium und Gemeinschaftsschule scheinen im Artikel unzureichend berücksichtigt worden zu sein. Diese Unterschiede sind nicht nur organisatorischer, sondern auch pädagogischer Natur und dürfen nicht miteinander gleichgesetzt werden. Beide Schulformen haben ihre Berechtigung und erfüllen unterschiedliche Aufgaben im Bildungssystem. Der Vergleich hinkt – wie so oft bei Äpfeln und Birnen.
    Abschließend möchte ich darauf hinweisen, dass die Beschulung von Wentorfer Schülerinnen und Schülern in Hamburg für die Gemeinde jährlich erhebliche Kosten verursacht. Eine eigene Oberstufe könnte diesen finanziellen Abfluss mindern und gleichzeitig das Bildungsangebot vor Ort stärken.
    Solider Journalismus sollte faktenbasiert und ausgewogen berichten. Ich würde mir in diesem Sinne wünschen, dass künftige Beiträge sorgfältiger recherchiert und die Perspektiven aller Beteiligten angemessen berücksichtigt werden.
    Mit freundlichen Grüßen,
    Diana Junghans
    Schulleiterin der Gemeinschaftsschule Wentorf

    1. „Faktenbasiert und ausgewogen berichten“ dieser Meinung sind wir ebenfalls. Zwar hat Ihr Kommentar mit dem Beitrag von WiB online so gut wie gar nichts zu tun, dennoch bietet er Aufklärung für die Leserinnen und Leser.
      Ihr Kommentar beschäftigt sich mit den Voraussetzungen zur Installation einer Oberstufe. Der WiB online Beitrag lediglich mit den Konsequenzen für die Steuerzahler und Steuerzahlerinnen in der Gemeinde Wentorf bei Hamburg.

      WiB hat die Folgen aufgezeigt, die für den Kleingartenverein eintreten können und vor allem, wieviel Arbeit auf Verwaltung, Ausschüsse und Gemeindevertretung zukommen – nämlich zunächst umfangreiche Bauleitplanung. Was das Projekt „Schulzentrum“ bzw. der Neubau sowohl der Gemeinschaftsschule als auch des Wentorfer Gymnasiums für die Finanzen der Gemeinde bedeuten kann, ist für die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler ebenfalls nicht ohne Bedeutung.

      Außerdem blieb die Frage unbeantwortet, was es für Konsequenzen haben kann, zwei gymnasiale Oberstufen in einem Ort, möglichst noch am selben Standort zu haben.
      Diese ebenfalls nicht unerhebliche Frage haben Sie in Ihrem Kommentar nun beantwortet. Recht herzlichen Dank dafür, auch wenn dies gar nicht Gegenstand des Beitrages war.

      Der Schulleiter des Gymnasiums war gefragt worden, wieviele Schülerinnen und Schüler von der Wentorfer Gemeinschaftsschule an des Wentorfer Gymnasium wechseln – und dies sind lediglich – wie Sie es schreiben – eins bis zwei SuS. Zu Recht machen Sie jetzt deutlich, dass eine große Anzahl Ihrer Schülerinnen und Schüler nach Hamburg oder in das Umland ausweichen und dass dies „für die Gemeinde erhebliche Kosten verursacht“. Die Frage, warum diese Schülerinnen und Schüler sich nicht für das Wentorfer Gymnasium entscheiden, bleibt für uns jedoch unbeantwortet.

      Was wirklich beschlossen worden ist und welche Ihrer Argumente Eingang in das Protokoll finden werden oder gefunden haben, ist bis heute (08.01.25) leider nicht bekannt, da das Protokoll nach über vier Wochen immer noch nicht vorliegt.

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