Warum die Tage „zwischen den Jahren“ so besonders sind. Spaziergänge mit Märchen im Sachsenwald. Zwischen Weihnachten und dem 6. Januar liegen zwölf merkwürdige Tage: die Raunächte. Wenn der Weihnachtsbaum müde aussieht und die Plätzchen nicht mehr richtig schmecken, öffnen sich neue Türen. Es ist Zeit, innezuhalten, das alte Jahr Revue passieren zu lassen und Pläne für das neue Jahr zu schmieden. So, wie es die Menschen seit „Menschengedenken“ tun.
Zwischen den Jahren Unser Kalender richtet sich nach der Sonne: Das Jahr hat 365 oder 366 Tage. Würden wir uns nach dem Mond richten, hätten wir ein Mondjahr mit sechs Monaten zu je 29 und sechs Monaten zu je 30 Tagen – insgesamt 354 Tage. Die Differenz zwischen diesen Zeitrechnungen ist jene geheimnisvolle Zeitspanne zwischen den Jahren, die Raunächte, je nach Region auch Losnächte, Wolfs-, Weihe-, Glöckel-, Unternächte. Der Ursprung des Wortes Raunacht verliert sich im Nebel der Geschichte. Kommt er von den rauen Winterfellen der Tiere, vom Brauch des Räucherns oder vom Rauch der Feuer in den Häusern?
Mythen, Geschichten, Bräuche Seit Alters her erzählen sich die Menschen Geschichten über Dinge, die in dieser Zeit geschehen. Viele haben ihren Ursprung in den keltischen Sonnenwendfeiern: Der Gott Odin (Wotan) jagt mit seinem wilden Heer durch die Welt, die Göttin Frau Holle wandert mit ihren Heimchen und segnet die Fleißigen. Im Stall können die Tiere eine Nacht lang sprechen und die Zukunft verkünden. Manche Bräuche aus vorchristlicher Zeit leben noch heute: Blei oder Wachs gießen, um einen Blick in die Zukunft zu erhaschen. Keine Wäsche waschen zwischen Weihnachten und Neujahr, um Unglück zu bannen. Räuchern, um die Räume zu reinigen.
Innehalten beim Raunachtsspaziergang Die Erzählerin Roswitha Menke lädt ein, auf ganz besondere Weise innezuhalten. An vier Tagen bietet sie Spaziergänge durch den Vorwerksbusch an: zwei Stunden, knapp zwei Kilometer Waldweg, dabei Märchen und Sagen hören vom Abschied, vom Neubeginn, von der Rückkehr des Lichts. Zwischen den Erzählungen Zeit zum Innehalten, zum Nachdenken, zum Träumen.
Ein heißer Tee am Waldkindergarten Reinbek beschließt die Wanderung – eine Stärkung für die Seele und eine Inspiration für das neue Jahr.
Termine für magische Momente:
- 27.12., 14–16 Uhr
- 29.12., 11–13 Uhr
- 30.12., 14–16 Uhr
- 3.1., 14–16 Uhr
Anmeldung:
- Per E-Mail: r.menke@roswithamenke.de
- Telefonisch: 0172 211 94 82
Treffpunkt: Parkplatz am Ende der Bismarckstraße in Reinbek.
Kosten: 20 € pro Person