
Foto: Ralf Lesko
Der Buxsbaum war lange Zeit eine feste Größe in vielen Gärten in Wentorf und Umgebung. Ob als niedrige Beeteinfassung, grüne Kugel oder streng geschnittene Hecke – kaum eine Pflanze ist so vielseitig wie der immergrüne Buxsbaum. Doch seit einigen Jahren beobachten viele Hobbygärtner wie auch Profis ein beunruhigendes Phänomen: Der Buxs wird kahl, braun und stirbt ab. Schuld daran sind vor allem zwei Hauptverursacher – der Buxsbaumzünsler und gefährliche Pilzkrankheiten.Was steckt hinter dem Buxbaumsterben?
1. Der Buxsbaumzünsler – Ein Plagegeist aus Fernost
Seit rund zehn Jahren ist der aus Ostasien eingeschleppte Schmetterling auch in Wentorf angekommen. Die Raupen des Buchsbaumzünslers fressen innerhalb kurzer Zeit ganze Pflanzen kahl. In milden Jahren treten sogar zwei bis drei Generationen pro Saison auf – ein Albtraum für Gartenfreunde.
Typische Anzeichen im Garten:
- Feine, dichte Gespinste im Inneren der Pflanze
- Grün-gelbe Raupen mit schwarzen Punkten und Streifen
- Fraßschäden an Blättern und der grünen Rinde der Triebe
2. Pilzkrankheiten – Unsichtbare Gefahr bei feuchtem Wetter
Insbesondere der aggressive Pilz Cylindrocladium buxicola breitet sich bei feuchtwarmem Wetter rasant aus. Die letzten nassen Sommer in Norddeutschland haben hier ideale Bedingungen geschaffen. Auch der harmlosere Pilz Volutella buxi kann bereits geschwächte Buxsbäume zusätzlich belasten.
Symptome:
- Braun-schwarze Flecken an Blättern und Trieben
- Plötzlicher Blattverlust
- Weißlich-grauer Pilzbelag bei hoher Luftfeuchtigkeit
Warum Wentorf besonders betroffen ist
Die Region um Wentorf, mit ihrer Nähe zur Elbe und den typischen feuchten Witterungsverhältnissen, bietet leider ideale Bedingungen für beide Probleme. Zudem sind viele Gärten hier noch klassisch mit Buchs eingefasst – was die Ausbreitung zusätzlich begünstigt. Ein einzelner befallener Garten kann durch Wind und Schmetterlingsflug ganze Straßenzüge gefährden.
Was können Gärtner tun?
Gegen den Buxsbaumzünsler:
- Regelmäßige Kontrolle: Besonders ab April, nach dem ersten Austrieb
- Absammeln & Auswaschen: Kleine Bestände können mit Wasserstrahl oder Hand behandelt werden
- Biologische Mittel: Bacillus thuringiensis (z. B. „Xentari“) ist im Fachhandel in Bergedorf oder Reinbek erhältlich
- Pheromonfallen: In Baumärkten oder beim örtlichen Gartenbedarf erhältlich, helfen zur Überwachung des Falterflugs
Gegen Pilzbefall:
- Schnitt bei trockenem Wetter: Fördert Belüftung und reduziert Feuchtigkeit im Inneren
- Infiziertes Material entfernen: Schnittgut und Laub sofort entsorgen – nicht kompostieren!
Fungizide gezielt einsetzen: Beratung gibt’s z. B. bei Gartenbaubetrieben oder dem Pflanzenschutzamt Schleswig-Holstein
Besser gleich umdenken? Buchs-Ersatz für den Garten
Wer in seinem Garten langfristig Ruhe möchte, sollte Alternativen zum Buxsbaum in Betracht ziehen. Gute Optionen für norddeutsches Klima:
- Ilex crenata (Japanische Stechpalme): Sehr ähnlich in Aussehen und Schnittverhalten
- Heckenmyrthe (Lonicera nitida): Robust, schnittverträglich, aber nicht immergrün
- Lavendel oder Thymianhecken: Duften angenehm und passen gut zu modernen Gärten
Viele dieser Pflanzen sind in regionalen Baumschulen – etwa in Schwarzenbek oder Geesthacht – erhältlich. Beratung durch einen Gärtner vor Ort lohnt sich in jedem Fall.

Ich kann berichten, daß die Sperlinge den Schädling (Zünsler) mit gutem Appetit verspeisen. Also gebt ihm Lebensraum!