
Foto Marga Werner: Verkehrssituation auf der Hauptstrasse
Im Herbst 2022 wurde die Geschwindigkeitsbegrenzung in der Hauptstraße auf Tempo 20 verschärft. Damit versucht die Gemeinde, den Durchgangsverkehr aus dem Ortszentrum fernzuhalten und Radfahrer, die aus Sicherheitsgründen auf den Gehsteig gewechselt waren, wieder auf die Fahrbahn zu bekommen. Fußgänger, aber auch Geschäftsinhaber hatten sich über die Radfahrenden auf dem Fußweg beschwert.
Mit der neuen Geschwindigkeitsbegrenzung versuchte man den Sicherheitsbedenken der Radfahrer und Fußgänger Rechnung zu tragen. Gleichzeitig sollte der Zugang zu den Geschäften mit dem Kfz und der Busverkehr nicht eingeschränkt werden. Doch würden sich die von der neuen Regel Betroffenen, sprich die Autofahrer, an diese neue Geschwindigkeitsbegrenzung halten? Zu dieser Frage gibt es jetzt erste Antworten:
Nach einer Gewöhnungsphase von über sechs Wochen hat die Verkehrsbehörde des Kreises die Geschwindigkeit der Autos in der 20 km Zone der Hauptstraße gemessen. Die Messungen fanden am 9. Dezember und erneut am 9. und 10. Januar jeweils werktags an Vormittagen statt. Der Berufsverkehr war nur bei einer Messung mit rund einer Stunde betroffen.
Die Ergebnisse sind erschreckender, als der ausschließlich auf die Messung im Dezember abhebende Artikel in der Bergedorfer Zeitung vom 13.01.2023 vermuten lässt. Alle drei bislang stattgefundenen Messungen zusammen ergeben Folgendes:
Innerhalb von 586 Minuten wurde die Geschwindigkeit von 3.434 Kfz erfasst. 329 Kfz überschritten eine Geschwindigkeit von 25 km/h (inklusive einer Toleranz von 5 km/h). Das sind fast 10 Prozent. Anders ausgedrückt fährt in der Hauptstraße jedes 10. Auto zu schnell.
Da man mittlerweile nicht mehr davon ausgehen kann, dass die Begrenzung auf Tempo 20 den Autofahrern unbekannt ist, müssen bei diesen Werten Polizei und Verkehrsbehörde verstärkt kontrollieren, um die Maßnahme durchzusetzen. Es stellt sich die Frage, ob eine klare Regelung wie eine Fahrradstraße mit “Anlieger frei” (betrifft Anwohner und Kunden der Geschäfte) sowie eventuell “Busverkehr frei” nicht die verhältnismäßigere Lösung wäre.

Hallo,
ich habe auch so meine Erfahrungen mit Dränglern und Rasern gemacht, aber ich denke es wäre sehr hilfreich, wenn, wie auf dem Foto dargestellt, tatsächlich Schilder mit Hinweis auf die Geschwindigkeitsbegrenzung stehen würden. Ich muss gestehen, dass mir auch lange Zeit nicht bewusst war, dass die Tempo 20-Zone dort nach dem Kreisel weitergeführt wird.
Hallo,
dem Beitrag kann ich nur zustimmen. Als Botenfahrerin der Apotheke muss ich mich fast täglich in der 20er Zone gegen Drängler und schimpfenden Autofahrern behaupten, die offenbar nicht so ihre Fahrerlaubnis benötigen wie ich. Vielleicht sind viele der Ansicht, dass für sie andere Verkehrsregeln gelten ?! Was mir allerdings aufgefallen ist, dass durch die Geschwindigkeit auf 20 km/h der Verkehr stockt und durch das oft aggressive Fahrverhalten der Autos die Radfahrer eher mehr als weniger gefährdet sind. Offensichtlich helfen doch nur mehr Kontrollen und/ oder Blitzer.