In Zusammenhang mit der zuletzt negativen Berichterstattung über den geplanten Feuerwehrneubau haben Wehrführer Nico Hintz und sein Stellvertreter Stephan Petersen Bürgermeisterin Kathrin Schöning um vorläufige Beurlaubung von ihren Ämtern gebeten. Aufgrund formalrechtlicher Hürden und hinsichtlich der drohenden Konsequenzen für Wentorfs Bürgerinnen und Bürger – die Feuerwehr hätte ihre Einsatzbereitschaft eingebüßt – erklärten sich schließlich beide bereit, ihre Funktionen weiterzuführen.
Hintergrund dieses geplanten drastischen Schritts ist die jahrelange Belastung durch den geplanten Neubau des Feuerwehrhauses. Bereits 2014 waren die Unzulänglichkeiten des aktuellen Standorts am Fritz-Specht-Weg 3 aufgezeigt worden, doch allein bis zum Grundsatzbeschluss über die Notwendigkeit eines Neubaus und daran angeknüpft auch die Standortauswahl vergingen bis zum Dezember 2019 mehrere Jahre. Die Planungen des “Lenkungsausschusses Baumaßnahme Feuerwehr” konnten dann konkretisiert werden, wurden jedoch durch die Akquise von Bundesfördermitteln im Jahr 2021 deutlich verzögert und durch damit verbundene Anforderungen an das Gebäude auch verteuert. Die Feuerwehr hat dabei regelmäßig darauf hingewiesen, dass sie bei gleicher Leistungsbeschreibung einen entsprechenden Zweckbau zu weitaus geringeren Kosten als ausreichend erachte und bei Einhaltung der ursprünglichen Zeitschiene schon heute in das neue Gebäude hätte einziehen können.
Zuletzt erregten in den vergangenen Wochen die stark gestiegenen Baukosten großes Aufsehen. Es ist bemerkenswert, dass sämtliche getroffenen Entscheidungen in diesem Prozess stets durch eine große Mehrheit der Wentorfer Parteien getroffen wurden und keinesfalls durch die Feuerwehr. Dennoch sieht sich die Wentorfer Feuerwehr zunehmend Vorwürfen ausgesetzt: Sie würde sich ein Schloss bauen, würde durch die Standortwahl die Wentorfer Schulen in ihrer baulichen Entwicklung behindern, Kindern und Erwachsenen ihre Sporthalle nehmen und aufgrund der hohen Baukosten und der damit einhergehenden Belastung des Wentorfer Haushalts andere wichtige Projekte in Wentorf verhindern. Der Vorstand der Feuerwehr verurteilt dies aufs Schärfste: Die Wehrführung stehe zwar in engem Kontakt mit den politischen Gremien und berate diese, jedoch treffe die Politik die Entscheidungen und nicht die Feuerwehr. Mit dem neuen Feuerwehrhaus werden gesetzliche Vorgaben umgesetzt und den Standort habe die Wehr keinesfalls eingefordert. Vielmehr wurde bspw. vor der Erschließung des Neubaugebiets Lange Asper vorgeschlagen, dort ein Grundstück für einen Feuerwehrneubau zu reservieren. Der Wegfall der Sporthalle am neuen Standort schmerzt schließlich auch die Wehr, treffen sich hier doch auch die Jugendfeuerwehrleute regelmäßig zum Sport.
Die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr sind nunmehr nicht länger bereit, als Sündenbock für Entscheidungen, die auf politischer Ebene getroffen werden, herzuhalten. Gefordert wird daher ein klares Bekenntnis der Parteien für den Neubau am beschlossenen Standort und eine transparente Aufklärung der erhobenen Vorwürfe durch Verwaltung und Politik.
Hier erwarte ich ein klares statement der Bürgermeisterin! Sie hat Zugang zu allen Sitzungsprotokollen. Bis zu einer klaren Stellungnahme der Bürgermeisterin: Ich sehe den Feuerwehrvorstand auf der ‚gerechten‘ Seite!