Das ist WENTORF IM BLICK

Eine Selbstdarstellung

Kennen Sie ein Bürgermagazin wie unseres? Ja? Viele werden aber von den Städten und Gemeinden herausgegeben. Aber eines, was nicht unter einer kommunalen „Aufsicht“ steht? Da sind wir von WENTORF IM BLICK, eher selten! Herausgeber ist zwar der Bürgerverein Wentorf e.V, jedoch sorgen bei uns ausschließlich interessierte Bürger als lokale Redakteure für Informationen aus unserer Heimatgemeinde. Und alle machen das ehrenamtlich, nur weil es Spaß macht, sein Wissen mit anderen zu teilen.

Wir zählten das Jahr 1999, als sich eine kleine Gruppe Wentorfer in der „Alten Schule“ traf. Man stellte fest, Wentorf sei ein Dorf. Und ein Dorf brauche eine Dorfzeitung. Informationen am Dorfbrunnen oder in der Dorfkneipe konnte man auch schon damals nicht ausreichend austauschen, dazu hatte Wentorf zu viele Einwohner. Folgerichtig machten sich Monika Benecke, Horst Lippmann, Christian Schmidt und Jan Christiani als absolute Amateure mit journalistischen Aufgaben vertraut, und im August 1999 erschien die erste Ausgabe von WENTORF IM BLICK. Heute ist die Redaktion ganz anders zusammengestellt, aber das Anliegen ist immer noch dasselbe – Information über das „Dorfgeschehen“, über das hinaus, was die professionellen Medien berichten.

WENTORF IM BLICK richtet sich an alle Bürger, gleich welcher Konfession oder politischen Orientierung. Die Redakteure berichten über Politik, Vereine, Kultur, Schule, Kirche, Organisationen, Wirtschaft, Handel und Gewerbe sowie über Menschen aus unserer Gemeinde. Und es bietet den Kommunalparteien in Form von Anzeigen ein Forum, mit dem sie sich den Wentorfern alle viertel Jahr präsentieren können. Außerdem enthält es Bekanntmachungen, Veranstaltungskalender, Öffnungszeiten von Behörden und Einrichtungen und die wichtigsten Telefonnummern. Das Bürgermagazin erscheint vierteljährlich und wird, zusammen mit dem Kirchenboten, in einer Gesamtauflage von ca. 6.600 Exemplaren an alle Haushalte verteilt.

Und so sehen uns andere:

Der Reinbeker 10.08.2020

»Alles, was in Wentorf passiert«
»Wentorf im Blick«
 – ein Magazin, viermal im Jahr, für die Menschen in Wentorf und ihr Gemeinschaftsgefühl

Wentorf – Seit 21 Jahren gibt es »Wentorf im Blick«, eine 36-seitige Broschüre, die kostenlos in der Gemeinde verteilt wird und über alles berichtet, was das Leben im Ort ausmacht. Der Anstoß kam von Monika Benecke: Die damalige Leiterin der Gemeindebücherei war überzeugt, Wentorf fehle ein entsprechendes Informationsblatt. Als Herausgeber konnte der Bürgerverein gewonnen werden und am 18. März 1999 tagte die Redaktion von »Wentorf im Blick«, kurz WiB, dann zum ersten Mal. Dazu gehörten außer der Initiatorin der Bürgervereinsvorsitzende Horst Lippmann sowie Christian Schmidt, Ingeborg Voß und Jan Christiani, der als einziges Gründungsmitglied immer noch dabei ist. WiB hat eine Auflage von 6.200 Exemplaren und wird vierteljährlich mit dem »Kirchenboten« an alle Wentorfer Haushalte verteilt.
»Wir haben das Blatt ziemlich abenteuerlich als A4-Querformat erstellt«, erinnert sich Jan Christiani an die Anfänge in Schwarz-Weiß. Bereits drei Jahre später wurde beschlossen, die 36-seitige Broschüre im Farbdruck zu produzieren. Die Finanzierung wird durch einen Anteil von maximal vierzig Prozent Anzeigen aufgebracht. Der 81-Jährige interessiert sich für das Gemeindeleben, wobei er bestrebt ist, den Lesern die Kommunalpolitik nahezubringen: »Ich habe ein gewisses Sendungsbedürfnis, wenn es um das Aufdecken von Missständen geht« jeder habe seine Spezialgebiete, wie er erklärt. Mitstreiter Wolfgang Blandow ist seit 20 Jahren dabei. Er sagt: »Ganz wichtig sind mir die Menschen in Wentorf. Organisationen, Vereine wie jetzt das CoWorkLand, alles, was in Wentorf passiert.« Und er schreibt gern über die Ortsgeschichte, so ist für die nächste Ausgabe, die am 27. August erscheint, ein Bericht über »600 Jahre Perleberger Vertrag« und dessen Auswirkungen auf die Entwicklung Wentorfs geplant. »Ich mache immer noch mit, solange es geht«, betont der 82-Jährige, der dazu beitragen will, das Gemeinschaftsgefühl in Wentorf zu stärken.
»Wir wollen einen gesunden Querschnitt über alle Themen in Wentorf finden«, ergänzt Wolfgang Lupke, der vor 20 Jahren aus dem Ruhrpott nach Wentorf gezogen ist. »Wenn ich mich für ein Thema interessiere, steige ich da ein bisschen in die Tiefe, stille mein Wissensbedürfnis, bilde mich weiter, was mir Spaß macht, und wenn ich darüber schreibe, lasse ich andere an meinen Kenntnissen teilhaben. Ich finde es gut, dass sich jeder in der Regel seine Themen selbst aussuchen kann.« Diese Form eines Bürgermagazins gebe es in Deutschland wenig, die meisten würden vom Rathaus herausgegeben. Was er an dieser Aufgabe schätzt? »Man lernt Menschen kennen, man hat Beschäftigung – manchmal mehr, als einem lieb ist…« Das weiß auch Katrin Glum. »Geschichten erzählen finde ich total großartig und ich hoffe sehr, dass die nächste Generation auch noch Interesse daran hat, dass WiB nicht einfach aufhört. Es ist eher die Generation meiner Eltern, die jetzt dabei ist.« Ihr Thema ist alles, was Familien interessiert. Sie und Jana Rieling sind als einzige noch berufstätig, während die übrigen acht WiB-Journalisten bereits im Rentenalter sind. Jana Rieling berichtet gern über Menschen, Kultur und Natur. »Ich lebe gut in der Gemeinde und wollte Wentorf etwas zurückgeben«, begründet sie ihren Einsatz bei WiB.
WiB wolle möglichst unparteiisch über das Geschehen berichten, wie Monika Lehmann erläutert. Und natürlich hat jeder Beitrag Bezug zur Gemeinde. Die Themen gehen dem Team nicht aus. Marga Werner wollte eigentlich gar nicht schreiben, hatte der Redaktion zunächst angeboten, sie mit Fotos zu versorgen. »Dann hat mich Herr Christiani gleich ganz gefressen«, sagt sie augenzwinkernd. Im Zuge der Badezimmerrenovierung machte sie sich Gedanken um das Wentorfer Leitungswasser und begann prompt zu recherchieren.
Dinge aufzuarbeiten mit dem Ziel, aufzuklären und Kenntnisse zu vermitteln, das bringt auch Wolfgang Warmer Spaß, der lange Jahre Gemeindevertreter war.
Oft liegen die Themen im Wortsinn auf der Straße wie etwa beim viel kritisierten Radstreifen auf dem Reinbeker Weg. »Als Freizeit-Journalisten haben wir die Möglichkeit, Fragen zu stellen«, so Christiani. Das tut auch Monika Lehmann gern. »Ich habe sozusagen die Seiten gewechselt«, sagt die ehemalige Verwaltungsangestellte, die kritisch auf die Gemeindepolitik blickt. »Es wird gefühlt ein Drittel nicht-öffentlich behandelt«, kritisiert sie. Das Verhältnis zwischen Bürgern und Rathaus empfindet sie als ein bisschen angespannt. »Überall wird gesagt, mehr Demokratie wagen. Ich bin sehr unzufrieden mit der Öffentlichkeitsarbeit.« Ute Hopmann kam zum Schreiben, als Wolfgang Blandow über ihren Chor, die »Morgensinger«, im Blatt berichten wollte. »Ich habe gefragt, ob ich etwas mitgestalten dürfte.« Dabei hatte sie allerdings nur den Artikel im Sinn. Natur und Musik sind seither ihre Themen.
Die meisten Redaktionsmitglieder sind schon seit Jahrzehnten in der Gemeinde ansässig, Heiner Querfurth ist wie Katrin Glum in Wentorf geboren. Der Plattdeutschbeauftragte der Gemeinde ist der einzige fremdsprachige Autor, die erste Kolumne hat er 2005 geschrieben. Seine Mutter ist plattdeutsch aufgewachsen und ihm liegt die Sprache seiner Kindheit am Herzen. So berichtet er in WiB op Platt über das Gemeindeleben, »weil ich da die Chance habe, das Plattdeutsche in den Vordergrund zu bringen.« Seine Kolumnen hat er auch in kleinen Heften zusammengestellt.
Einmal im Monat ist Redaktionssitzung in der Alten Schule, es werden Themen besprochen »und dann brauchen wir Autoren dafür«, erklärt Christiani. Jüngere Mitstreiter würden immer gesucht.
Verstärkt wird das Team durch Alexa Binnewies, die seit über zehn Jahren für das Layout zuständig ist, und Sören Kuhrt, der sich um die Administration der Homepage kümmert. Seit drei Jahren ist das Heft auch online zu finden. Es gebe zwei- bis dreitausend Zugriffe und der wöchentliche Newsletter habe 180 Abonnenten, sagt Jan Christiani stolz.
Mehr Informationen über WiB sind zu finden unter www.wentorf- im-blick.de

Christa Möller