
Dem Protokoll der Gemeindevertretersitzung vom 23.6.22 entnehmen wir unter TOP 5 Einwohnerfragestunde:
„Mehrere Elternvertreter aus dem Gymnasium haben gehört, dass die bestellten Container nicht rechtzeitig geliefert werden. (Also in den Sommerferien, Anm. der Red.) Sie möchten gerne wissen, was da schiefgelaufen ist und wie die Lieferung beschleunigt werden kann, damit die Kinder nicht wieder von zu Hause unterrichtet werden müssen. Wenn die Informationen stimmen und die Container nicht kommen, dann muss der Unterricht auch in der Aula stattfinden.
Bürgermeister Petersen antwortet, dass nach seiner Kenntnis die Container bestellt sind und fristgerecht in den Sommerferien geliefert werden. Er wird den Sachverhalt aufklären, ob es möglicherweise Schwierigkeiten bei der Lieferung oder in anderen Bereichen gibt.
Gemeindevertreterin Lummitsch fragt, ob es eine Zusage gibt, wann fristgerecht geliefert wird?
Bürgermeister Petersen sagt nochmals eine Klärung zu.
Gemeindevertreter Dr. Peters ist erstaunt und bittet dringend um Klärung. Wenn nötig ist ein Plan zu entwickeln, wie es weitergeht und wie in dieser Situation im Sinne aller Beteiligten geholfen werden kann.
Bürgervorsteher Helmrich ergänzt, dass die Container in der Gemeinschaftsschule bereits seit Jahren aufgestellt sind. Er zeigt sich dennoch erstaunt, dass der Schule bereits Informationen zu Lieferschwierigkeiten vorliegen und der Bürgermeister noch keine hat.“
Was war geschehen? Warum braucht das Gymnasium erneut Klassenraumcontainer?
Die Schule hat mit ca. 1060 Schülern und Schülerinnen in 42 Klassen eine Größe erreicht, die zukünftig nicht mehr mit den vorhandenen Räumen auskommen wird, zumal der Schulentwicklungsplan bis 2030 ein Wachstum der Schülerzahlen auf ca. 1300 prognostiziert. Daraus resultiert ein entsprechender Raumbedarf, der nicht mehr mit den vorhandenen Klassenräumen oder intelligentem Raummanagement abgedeckt werden kann.
Am 28.10,21 meldete das Gymnasium beim Bürgerausschuss einen Bedarf über 10 weitere Klassenrumcontainer an. Auszüge dieses Briefes zitieren wir hier:
„Zum nächsten Schuljahr 2022/23 benötigt das Gymnasium Wentorf mindestens 10 zusätzliche Klassenräume.
Begründung:
Dem Gymnasium stehen nicht genügend Räume zur Verfügung. Deshalb wurden vor einigen Jahren 10 mobile Klassenräume am Fritz-Specht-Weg aufgestellt.
Vor dem Hintergrund eines kurzzeitigen Schülerrückgangs und dem gleichzeitigen Mehrbedarf an Räumen durch die Gemeinschaftsschule hatte sich das Gymnasium Wentorf entschlossen, ab dem Schuljahr 2019/20 auf die 10 mobilen Klassenräume temporär zugunsten der Gemeinschaftsschule zu verzichten; immer mit dem Hinweis, dass diese spätestens ab dem Schuljahr 2026/27 (G 9 ist im Abitur angekommen) wieder benötigt werden.
Die fehlenden Klassenräume wurden seitdem durch sogenannte Springerklassen ausgeglichen.
Gemäß dem Schulentwicklungsplan (der Gutachterin) Frau Reimermann-Matatko, wird die Schülerzahl weiter erheblich steigen.
Im laufenden Schuljahr müssen erstmals 6 Klassen springen. Es hat sich gezeigt, dass dies die absolute Kapazitätsgrenze des Gebäudes darstellt. Freie Räume für Sonderveranstaltungen (z. B. Lehrproben und Examen unserer Referendare, Sprechprüfungen, Klausuren, Ausbildung der Sanitäter und Konfliktlotsen, Konferenzen usw.) sind nahezu nicht mehr generierbar. ……..
Zusammen mit dem aktuellen Fehlbestand von 6 Klassenräumen kommen wir für das kommende Schuljahr auf eine Unterversorgung von 10 oder 11 Klassenräumen.*
Uns ist bewusst, dass eine feste bauliche Herstellung dieser Klassenräume bis zum August 2022 nicht realistisch ist. Wir wünschen uns aber eine mobile Lösung auf dem Gelände des Gymnasiums Wentorf.“
*Die Klassenraumcontainer sollen auf dem Gelände der Schule aufgestellt werden. Dort sollen vorwiegend Klassen der Oberstufe unterrichtet werden. Einer dieser Räume wird ausschließlich für den Aufenthalt der Oberstufenschüler während der Freistunden, in Pausen und am Nachmittag vorgehalten und nicht durch Unterricht belegt. Der Parkplatz vor dem Haupteingang wird für vier Räume in zwei Geschossen und ein Teil des Unterstufenhofs für sechs Räume in drei Geschossen genutzt werden müssen.
Bedenkt man den Durchlauf durch die Gremien der Gemeinde bei solchen Anschaffungen (1.720.000 € plus Mobiliar) durch den Bürgerausschuss, den Liegenschaftsausschuss, den Finanzausschuss, die Gemeindevertretung (jeder tagt in der Regel nur einmal im Monat) und die Lieferzeit (vier Monate werden im Internet genannt), kommt man zu dem Schluss: Die Lieferung der Container wird kaum noch während der Sommerferien erfolgen.

Wie uns das Rathaus auf Anfrage heute, am 7. Juli, mitteilte, werden vier Klassenraumcontainer zum Ende der Herbstferien (10. bis 21.10.22), die restlichen sechs bis Mitte November fertiggesellt.